– Elek –
… zwischen Vergangenheit und Gegenwart …
Aus der Geschichte der Eleker in Deutschland
Not, Elend, noch keine feste Bleibe und ohne Zukunftsperspektiven, das war die Situation der mehr als 4.700 Eleker im Frühjahr 1946, die durch die Vertreibung aus Ungarn in die Amerikanische Besatzungszone kamen und somit in ganz Süddeutschland verteilt lebten.

Etwa 2.500 Eleker kamen damals in den nordbadischen Raum des heutigen Rhein-Neckar-Kreises mit den Zentren Heidelberg und Weinheim.

Sulzbach 1949
Die Integration hat den Neubürgern damals, obwohl die Fremden im völligen Chaos des verlorenen Krieges anfangs nicht gerne gesehen wurden, keine allzu großen Schwierigkeiten bereitet.

Nach der Ankunft standen für die deutschen Vertriebenen, so auch für die Eleker, der Wiederaufbau und die wirtschaftliche Eingliederung an erster Stelle. Obwohl sie in einem größeren Umkreis zerstreut lebten, nutzten sie jede Möglichkeit, sich zu treffen und die alte Dorfgemeinschaft von einst aufrecht zu erhalten. So bildeten sich sehr bald Ortsgemeinschaften zur Pflege der Geselligkeit und des aus der alten Heimat mitgebrachten Kulturgutes.

1912 – 1977
Dem unvergessenen Pfarrer Georg Ruck ist es zu verdanken, dass bereits im Juni 1946 – also wenige Wochen nach der Vertreibung – das erste Eleker Kirchweihfest in der neuen Heimat in Hockenheim gefeiert werden konnte.

Dies waren der Neubeginn und zugleich die Fortsetzung einer 150-jährigen Tradition.
Ab 1951 kamen die Eleker Landsleute nach dem Festgottesdienst in der Jesuitenkirche zum gemütlichen Beisammensein in die Klingenteichturnhalle nach Heidelberg, bevor der Gasthof „Zur goldenen Rose“ in Heidelberg-Kirchheim – nach dem Festgottesdienst in der hiesigen St.Peterskirche – ab 1964 zum ständigen Treffpunkt der Eleker Gemeinschaft wurde.

Das Eleker Heimatkomitee
Am Rande des Kirchweihfestes 1976 in Heidelberg-Kirchheim machten sich einige traditionsbewussten Anhänger der Eleker Kirchweihfeier Gedanken, wie die Idee des zwischenzeitlich schwerkranken Pfarrers Georg Ruck fortgeführt werden könne. So wurde beschlossen, das Eleker Heimatkomitee zu gründen. Dr. Michael Schimpl wurde zum Ersten Vorsitzenden gewählt.

Unter der Leitung von Dr. Michael Schimpl entwickelte sich das Eleker Heimatkomitee ab 1976 zur führenden Organisation der heimatvertriebenen Eleker in ganz Deutschland. Er stand bis zu seinem Tod am 27. Februar 1987 an der Spitze des Eleker Heimatkomitees. Zu seinen größten Verdiensten zählen zweifelsohne die Bemühungen zur Entstehung der Patenschaft der Stadt Leimen-St. Ilgen über die heimatvertriebenen Deutschen aus Elek und Almáskamarás, die im Jahr 1985 geschlossen werden konnte. Seither ist St. Ilgen der ständige Treffpunkt der Eleker für den Kirchweihsonntag und die Adventsfeier.

1914 – 1987
Gründungsmitglied des Eleker Heimatkomitees
Erster Vorsitzender von 1976 – 1987
Der plötzliche Tod von Dr. Michael Schimpl hinterließ eine empfindliche Lücke in der Eleker Gemeinschaft. Mit ihm verlor nicht nur das Eleker Heimatkomitee sondern auch die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn eine Persönlichkeit, die sich das Ausgleichende, Einigende und friedliche Miteinander zur Maxime gemacht hatte.

Bei den anstehenden Neuwahlen zum Eleker Heimatkomitee am 17. Oktober 1987 in Sandhausen wurde Veronika Schimpl zu seiner Nachfolgerin gewählt. Sie leitete das Komitee über mehrere Amtsperioden hinweg und festigte den Standort St. Ilgen zum kulturellen Mittelpunkt der Eleker. Veronika Schimpl stand dem Eleker Heimatkomitee fast 18 Jahre als erste Vorsitzende vor und erklärte anlässlich des 60. Eleker Kirchweihfestes am 3. Juli 2005 ihren Rücktritt. Sie machte damit den Weg frei für einen so genannten „Generationenwechsel“.

1932 – 2017
Erste Vorsitzende des Eleker Heimatkomitees von 1987 – 2005
Der Kulturkreis Elek
Bereits im Sommer 2004 gab es für einen solchen Generationenwechsel an der Spitze der Eleker in Deutschland erste Anzeichen. Unter der Führung von Joschi Ament formierte sich eine Gruppe von jungen Elekern; allesamt Eleker der so genannten „Nachkriegs- oder Bekenntnisgeneration“. Mit der formalen Gründung des Kulturkreises Elek am 24. Juli 2005 wurde dieser Schritt auch offiziell vollzogen.

Anlässlich der Heimatkomitee-Sitzung vom 13. November 2005 in St. Ilgen wurde Joschi Ament auch zum neuen Ersten Vorsitzenden des Eleker Heimatkomitees gewählt. Veronika Schimpl wurde aufgrund ihrer langjährigen Verdienste zum Wohle der Eleker Gemeinschaft zur Ehrenvorsitzenden ernannt.

Seither wird die Gemeinschaft der Eleker in Deutschland offiziell von diesen beiden Organisationen vertreten: dem Kulturkreis Elek mit Sitz in Laudenbach (Erster Vorsitzender seit 2005 Joschi Ament) und dem Eleker Heimatkomitee mit Sitz in Leimen-St. Ilgen (Erste Vorsitzende seit 2007 Franciska Stein).

Vorsitzende des Eleker Heimatkomitees
seit 2007
Der Kulturkreis Elek hat von Anfang an das Eleker Heimatkomitee unterstützt, dabei sukzessiv die kulturelle Arbeit zum Erhalt der Eleker Gemeinschaft übernommen und sich zwischenzeitlich als führende Organisation der Eleker in Deutschland etabliert.

Vorsitzender des Kulturkreises Elek
seit 2005
Der Kulturkreis Elek hat sich von Beginn an zum Ziel gesetzt, die alten Eleker Traditionen und das kulturelle Erbe der Eleker zu bewahren und aufrecht zu erhalten. Deshalb möchte der Kulturkreis Elek vor allem den jungen Elekern – aber auch allen anderen Interessierten – die Möglichkeit geben, mehr über die Geschichte und Identität ihrer Vorfahren und über Elek zu erfahren.
Neben den eigenen Kulturtagungen und den jährlich stattfindenden Kulturausfahrten gehören dabei gesellschaftliche Großereignisse wie die Teilnahme am Bundesschwabenball oder der Laudenbacher Froschkerwe ebenso dazu wie das Bewahren der Verbindungen zum Schwesternverein in Elek oder die Kontaktpflege zur Stadt Elek bzw. den Städten und Gemeinden Laudenbach, Gerolzhofen und Leimen.